Persönlichkeitsstörungen (Borderline) Therapie Wien, Thalheim bei Wels

„Persön­lich­keits­störungen“ sind nach herr­schen­der Ansicht

In den Leitlinien der Inter­natio­nalen Klassi­fikation psychischer Störungen (ICD-10) gelten folgende allgemeine Kriterien für Persön­lich­keits­störungen:


Welche Persön­lich­keits­störungen gibt es und haben sie Gemein­samkeiten? 

Gemäß DSM-V kann man Persön­lich­keits­störungen in drei Cluster einordnen. In jedem der drei Cluster befinden sich Persön­lich­keits­störungen mit zumindest zum Teil ähnlichen Charakteristika:

Cluster A („Seltsam-Exzent­risch“)

Personen mit einer Cluster A Persön­lich­keits­störung zeigen vorwiegend sonderbare und exzent­rische Persön­lich­keits-/und Verhaltens­züge. Zu den Cluster-A-Persön­lich­keits­störungen zählen die paranoide-, die schizoide und die schizotype Persön­lich­keits­störung.

Cluster B („Dramatisch-Emotional-Erratisch“)

Personen mit Cluster-B-Persön­lich­keits­störung zeichnen sich durch Dramatik, Emotionalität und ein erratisches (=unkalku­lierbares und teils unnach­voll­ziehbar sprunghaft-impulsives) zwischen­mensch­liches Verhalten aus. Zu den Cluster B Persön­lich­keits­störungen gehören die Border­line-Störung, die histrionische-, die narziss­tische- sowie die dissoziale (antisoziale) Persön­lich­keits­störung.

Cluster C („ängstlich-furchtvoll“)

Personen mit einer Cluster-C-Persön­lich­keits­störung sind hingegen besonders ängstlich, furchtvoll oder zwanghaft. Zu den Cluster-C-Persön­lich­keits­störungen zählen die selbst­unsicher-vermeidende, die abhängige (dependente) und die zwanghafte Persön­lich­keits­störung.



Wie häufig kommen Persön­lich­keits­störungen vor?

Aus epidemi­ologischen Prävalenz­studien weiß man, dass die Anzahl der persön­lich­keits­gestörten Personen in etwa für Europa bei 8 bis 17 % in der allge­meinen erwachs­enen Bevölk­erung liegt, in den USA in etwa bei 9-21%. Persön­lich­keits­störungen und die mit ihnen oft einher­gehenden toxischen zwischen­mensch­lichen Bezieh­ungen sind somit für viele Menschen von Relevanz: entweder weil man direkt selbst durch Persön­lich­keits­störungen betroffen ist oder weil man sich indirekt als Angehöriger (z.B. Mutter einer Tochter mit Borderline- Persön­lichkeits­störung) oder Beziehungs­partner (z.B. Ehefrau eines Narzissten) mit Personen mit Persön­lich­keits­störungen konf­rontiert sieht.

Behandlung:

Eine medika­mentöse Behandlung von Patienten mit Persön­lich­keits­störung erscheint maximal unter­stützend als sinnvoll, im Sinne einer Mono­therapie erscheint die medika­mentöse Behandlung aber fast immer als aus­sichts­los im Hinblick auf hinrei­chende Behand­lungs­erfolge.


Psycho­logische Therapie:

Da Persön­lich­keits­störungen als hochgradig ich-synthon (= als Teil des eigenen Ichs) erlebt werden und von den Patienten somit auch meist selbst gar nicht erkannt werden, kommen Patienten mit Persön­lich­keits­störung (Ausnahme Border­line-Störung) regel­mäßig nicht wegen ihren Persön­lich­keits­störungen selbst in die psycho­logische Praxis, sondern wegen anderer komor­bider psycho­logischer Probleme, welche jedoch regel­mäßig aus­schließ­lich Begleit- oder Folge­probleme der Persön­lich­keits­störung selbst sind  z.B. Patient mit narziss­tischer Persön­lich­keits­störung stellt sich aufgrund jahre­langen exzessiven beruflichen Leistungs­strebens mit Burn-Out-Sympto­matik vor, Patientin mit histrio­nischer Persön­lich­keits­störung wird vom Lebens­gefährten wegen patho­logischer Eifer­sucht in die Praxis begleitet (etc.). Optima­lerweise sollte hier in Abstim­mung mit dem Patienten sowohl die sekundäre Folge­problematik (z.B. Burn-Out-Symptome, Eifersucht) als auch die Persön­lich­keits­störung selbst bearbeitet werden, da ansonsten nicht zu erwarten ist, dass voll­ständige und lang­fristige Behand­lungs­erfolge erzielt werden können.

Entgegen der Ansicht mancher Thera­peuten sind Persön­lich­keits­störungen (mit wenigen Ausnahmen wie die antisoziale Persön­lich­keits­störung oder die psycho­pathische Persön­lich­keitsaus­prägung) unter konse­quentem Einsatz der richtigen psycho­logischen Therapie­mittel und bei guter thera­peutischer Beziehung als bereits in einer mittel­fristigen Zeitdauer (und nicht erst bei länger­fristiger Therapie) als gut behandelbar, anzusehen. Dies entspricht auch neueren wissen­schaft­lichen Vorstel­lungen.

Ziel der Behandlung ist weiter nicht, die völlige Verände­rung der Persön­lichkeit der Person, sondern aus­schließ­lich, die Reduktion jener Persön­lich­keits­anteile, die für den Patienten zu hohen psycho­sozialen Kosten führen (z.B. hohe Kritik­empfind­lichkeit, hohe Ärger-Bereit­schaft, Wunsch nach ständiger Kontrolle des Partners). Was nämlich dann für den Patienten selbst am Ende des psycho­logisch-thera­peu­tischen Prozes­ses bleibt sind die Vorzüge seiner spezi­fischen Persön­lich­keits­struktur (z.B. ehr­geiziger Stil bei vorherigem Narziss­mus, Fähigkeit andere für sich einnehmen zu können bei histrio­nischer Persön­lich­keits­struktur) ohne deren Nach­teile. Im zwischen­mensch­lichen Bereich ergibt sich nach erfolgter Therapie weiter vermehrt die Möglich­keit aus toxischen Bezieh­ungs­strukturen auszu­treten und hin zu authen­tischeren zwischen­mensch­lichen Begeg­nungen zu gelangen.


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